Eine grosse Sammlung, aber kein Museum? Für die Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte (SKKG) ist das kein Problem! Zur erstmaligen Bereitstellung eines Online-Zugangs war es der 1980 gegründeten Stiftung von Anfang an ein Anliegen, die Möglichkeiten der digitalen Technologie auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten einzusetzen. Die «Sammlung digital» (https://digital.skkg.ch/) ist Anfang März 2025 mit rund 65’000 Kunstwerken und Objekten online gegangen und orientiert sich an internationalen Standards wie Linked Data, Open Data und IIIF.
Die inhaltlich und funktional flexibel erweiterbare Plattform schafft digitale Sammlungszugänge für unterschiedliche Anspruchsgruppen. In einer ersten Projektphase ist die Sammlung erstmals und in der ganzen Breite für die Öffentlichkeit zugänglich geworden. Aktuell bieten drei Paneele (Intro, Filter und Themen) drei grundsätzlich unterschiedliche Zugänge als Einstieg in die Sammlung an. Vielschichtige Informationen, vernetzte Sammlungsdaten und für ein optimiertes Nutzererlebnis (UX) eingesetzte Features versprechen eine kurzweilige Auseinandersetzung mit Kulturerbe. Verschiedene Perspektiven auf die Kunstwerke und Objekte und die freie Nutzung von Bildern erlauben es, in die Sammlung einzutauchen und das Vorgefundene für eigene Projekte zu nutzen.
Der grosse Zuspruch von Nutzer:innen und aus der digitalen Museumscommunity bestätigt, dass sich folgende Grundsätze bewähren:
1. Eine grosszügige Bereitstellung der Daten schafft Transparenz und bietet vielfältige Anknüpfungspunkte. Eine vielseitige Dokumentation präsentiert Objekte in digitalen Sammlungen als attraktive Studienobjekte, selbst bei minimaler Erschliessungstiefe. Eine Open Data Policy ermöglicht die freie Nachnutzung der Bilder in Publikationen, der Wissenschaft, an Kulturhackathons oder in Wikipedia.
2. Eine gut ausgebaute Plattform wird den vielfältigen Ansprüchen eines Fachpublikums gerecht und spricht selbst ein breites Publikum an.
3. Komplexe Technologie ist manchmal einfacher zu implementieren als gedacht. Basierend auf der vorhandenen Microsoft-365-IT-Infrastruktur werden aus den Rückmeldungen von Nutzer:innen, die seit dem ersten Tag über die angebotene E-Mail-Funktion eingehen, intern automatisch Tickets erstellt. Dank IIIF (International Image Interoperability Framework) können die hochaufgelösten Bilder im von arthistoricum.net gehosteten Bildviewer Mirador geöffnet und institutionenübergreifend verglichen werden.
Die «Sammlung digital» steht erst am Anfang und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Die Plattform ist optimiert für Computerbildschirme, Laptops, Tablets und Smartphones. Bezüglich Barrierefreiheit ist die Plattform konform mit den W3C-Empfehlungen “Web Content Accessibility Guidelines” (WCAG1 A, WCAG1 AA, WCAG2 A und WCAG2 AA).
Die SKKG versteht die aktive Gestaltung des digitalen Zugangs zu Kulturerbe als ein zukunftsweisendes Handlungsfeld für Kulturinstitutionen, die ein langfristiges Engagement erfordert.