In der Online-Ausstellung „München Displaced ONLINE. Jüdische Displaced Persons in München 1945–1951“ macht das Jüdische Museum München seine Recherche zu Orten der jüdischen Nachkriegsgeschichte in München digital zugänglich. Die Online-Ausstellung erkundet den Münchner Stadtraum aus der Perspektive der jüdischen Displaced Persons und erzählt von ihren Erfahrungen.
In der unmittelbaren Nachkriegszeit wurde München zur Zwischenstation für zehntausende Displaced Persons – Menschen, die infolge des Zweiten Weltkriegs aus ihren Heimatländern geflohen sind, deportiert oder vertrieben wurden. Darunter die Gruppe der jüdischen Displaced Persons, die sich selbst „Der Rest der Geretteten“ nannten, hebräisch Sche’erit Hapleta. 2023/24 haben das Jüdische Museum München und das Münchner Stadtmuseum in zwei parallelen Ausstellungen die Erfahrungen und Erzählungen von DPs unterschiedlichster Herkunft in einen lokalhistorischen Zusammenhang gebracht. Das Jüdische Museum München hat für seine Ausstellung „München Displaced. Der Rest der Geretteten“ rund 60 Adressen der jüdischen Nachkriegsgeschichte recherchiert. Seitdem sind viele ehemalige Displaced Persons dem Aufruf des Museums gefolgt und haben ihre Erinnerungen ergänzt. Ein Großteil der Adressen wurde im Rahmen des Projekts auch auf Jewish Places, der Online-Plattform des Jüdischen Museums Berlin, veröffentlicht. In Kollaboration mit Forschenden und einer breiten Öffentlichkeit soll die Liste der Münchner DP-Orte fortlaufend ergänzt werden.