360°-Tour: Eine visuelle Reise in die Klangwelt des Museums für Islamische Kunst

Kurze Beschreibung

User:innen bekommen einen explorativen Zugang zu den Objekten der Sammlung des Museums für Islamische Kunst durch eine 360°-Musik-Tour, die sich aus vier Stationen zusammensetzt. Um Musik und Kunstwerke als Ausdruck globaler Verflechtungen multisensitiv erfahrbar zu machen, wurden Musiker:innen eingeladen ein Objekt der Sammlung in ihrer musikalischen Sprache zu interpretieren und machen dies in generischen 360°-Räumen virtuell erfahrbar.

Lange Beschreibung

Viele Objekte sind durch kulturübergreifenden Austausch, wie der Migration von Künstlern, Ideen und Objekten, überhaupt erst entstanden. Auch die Musik wanderte über Epochen und alle politischen, ethnischen, religiösen und sprachlichen Grenzen hinweg und entwickelt sich bis heute durch Austausch dynamisch weiter. Viele Instrumente der klassischen und modernen Musik haben ihre Vorfahren im Nahen Osten, ob Gitarre, Oboe oder Violine. Im Museum für Islamische Kunst finden sich zahlreiche Abbildungen dieser Instrumente aus vielen Jahrhunderten und Regionen. Ohne Kulturaustausch hätte die heutige Musik somit nicht entstehen können. Die Kunstwerke im Museum sind ebenso wie die Soundtracks in der 360°-Musik-Tour Ausdruck von gemeinsamen verflochtenen Geschichten. Musik bringt uns heute diese gegenseitige Befruchtung eingängig in Erinnerung. Und wer könnte das nicht besser vermitteln als die Musiker:innen selbst.
Vor einem dunklen Nachthimmel mit glitzernden Sternen sitzt neben einem Apfelbaum die iranische Meisterin der klassischen persischen Musik, Elshan Ghasimi, die eigens komponierte Stücke zu drei Keramiken der Sammlung präsentiert, während die Künstlerin Zsanett Szirmay Muster der Teppichsammlung des Museums als „Soundweaving“ vertont hat. Die Objekt-Soundtracks zum Aleppo-Zimmer von der syrischen Sängerin Dima Orsho und das Astrolabium von der Berliner Indie-Band Bukahara schaffen neue emotionale Zugänge zu den Objekten. Dima Orsho: „Ich hatte das wunderbare Glück, zwischen 2000 und 2002 einige Monate in Aleppo verbringen zu können. Eines von Aleppos Meisterwerken, das ich damals sah, war Beit Wakil, in dem ich meinem eigenen Aleppo-Raum begegnete; bis ich ihn zufällig wieder betrat, an einem glücklichen Tag in Berlin in diesem Jahr. Der Gang durch den Aleppo-Raum brachte mich zu dieser magischen Umarmung zurück. Ich fühlte mich, als wäre ich in das umarmende Wiegenlied einer Mutter geklettert, das deine Seele beruhigt. Aber viel mehr als das, fühlte ich auch den Verlust, mich daran zu erinnern, was einmal war, aber nicht mehr ist. Dieser Verlust wird für immer in meinen Gedanken, meinen Liedern und meinen Kompositionen sein.“
Bis zu sieben Menschen mit drei Gesangstimmen und fünfzehn verschiedenen Instrumenten verbinden sich bei der Band Amalaya, die mit ihrem Soundtrack „Omas Rumba“ die Alhambra-Kuppel und dazugehöriges Zwillingsfenster mit einer musikalisch, rhythmischen Performance den User:innen Lust auf Mehr machen!
Uns Menschen ist es nicht möglich nicht nicht auf Musik zu reagieren. Die 360°-Musik-Tour in einem generischen Raum soll den User:innen auf einem neuen Weg Zugang zu Objekten und deren Geschichten bieten. Die persönlichen und musikalischen Interpretationen der eingeladenen Musiker:innen sollen inspirieren und emotionale Zugänge und Verbindungen schaffen.

Die 360°-Touren (https://islamic-art.smb.museum/360-touren/) sind Teil des Online-Portals „Islamic Art“ des Museums für Islamische Kunst und die erste Onlineplattform im deutschsprachigen Raum, die auf Deutsch, Englisch und Arabisch Material über die islamisch geprägten Kulturen fundiert und unterhaltsam aufbereitet User:innen zur Verfügung stellt.

Link zum Projekt

https://interaktiv.polyvista.de/mik/musik_de.html