Digital Benin vereint alle Objekte, historische Fotografien und reichhaltiges Dokumentationsmaterial aus Sammlungen weltweit, um einen lang ersehnten Überblick über die im späten 19. Jahrhundert geplünderten königlichen Artefakte aus dem Königreich Benin zu geben. Die historischen Benin-Objekte sind Ausdruck der Benin Kunst, Kultur und Geschichte und wurden ursprünglich als königliche Repräsentationskunst verwendet, um historische Ereignisse darzustellen, zu kommunizieren, anzubeten und Rituale durchzuführen.
Digital Benin verbindet Daten von 5.246 Objekten in 131 Institutionen in 20 Ländern. Die digitale Plattform stellt neue Erkenntnisse über die historischen Objekte vor und kontextualisiert diese durch mündliche Überlieferungen, Objektforschung, historische Kontexte, einem grundlegenden Katalog in Edo-Sprache, Provenienznamen, einer Karte des Königreichs Benin und Museumssammlungen weltweit. Digital Benin konzentriert sich auf Objekte, die im Februar 1897 von britischen Streitkräften aus dem Königreich Benin (heute Bundesstaat Edo, Nigeria) geplündert und unmittelbar danach verteilt wurden. Zusammen führten diese Ereignisse und Prozesse zur weltweiten Translokation der auf dieser Plattform gezeigten Objekte.
Die Ernst von Siemens Kunststiftung förderte das Projekt großzügig mit 1,5 Millionen Euro für die ersten zwei Jahre (2020–22) und eine Verlängerung um ein weiteres Jahr (2023). Das Museum am Rothenbaum Kulturen und Künste (MARKK) ist offizieller Sitz des Projektes.