eMuseum Himmelswege

Kurze Beschreibung

Das eMuseum Himmelswege ist der Versuch, ausgewählte museale Aufgaben und Potentiale in den digitalen Raum zu übersetzen - geleitet von dem Wunsch, auch kuratorische und museumspädagogische Aspekte digital zu denken.

Lange Beschreibung

Im Rahmen des Projektes „UNESCO – Memory of the World: Kontextualisiertes Erleben der Himmelsscheibe von Nebra. Schätze der Menschheit im Spannungsfeld zwischen archäologischen Originalschauplätzen und digitaler Welt“ wurde am Landesmuseum für Vorgeschichte (Halle) unter anderem das eMuseum „Himmelswege“ konzipiert und realisiert.
Die archäologischen Stätten des touristischen Netzwerkes „Himmelswege“ bestehen aus fünf Stationen: dem jungsteinzeitlichen „Sonnenobservatorium von Goseck“, der „Arche Nebra mit dem Fundort der Himmelsscheibe auf dem Mittelberg“, dem 4000 Jahre alten „Ringheiligtum von Pömmelte“, dem Grab der „Dolmengöttin von Langeneichstätt“ und last but not least dem Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale).

EIN eMUSEUM
Archäologische Funde sprechen nicht für sich. Ohne konkrete Ansprache, Informationen zu ihrer Funktionalität, Material und Herstellung und vor allem ohne kulturhistorische Kontextualisierung bleiben archäologische Objekte nur schöner Schein oder braune Klumpen. Die Kontextualisierung findet klassischerweise unter anderem im analogen musealen Raum statt, basierend auf der Erforschung der musealen Sammlung – der Originale.
Das „digitale Zeitalter“ bietet Museumsmacher*innen nun einen neuen Raum für ihre Ausstellungen – den virtuellen. Das eMuseum „Himmelswege“ will digitale Medien bei der Vermittlung von Inhalten im eigentlichen Sinn des Wortes als Medium und nicht als Ziel nutzen. Das gewählte digitale Medium muss für unsere kommunikativen, kreativen und inhaltlichen Bedürfnisse passend sein – ob das Medium nun gerade trendet oder nicht.

DAS eMUSEUM HIMMELSWEGE
Das eMuseum beherbergt fünf zentrale Abteilungen, die das Potential virtueller Museen mit unseren musealen Kommunikationsbedürfnissen und Ideen verknüpfen. Diese Räume wollen unterschiedlichste Besucher*innen ansprechen, ohne beliebig zu werden. Der rote Faden ist immer die Kontextualisierung der „Himmelswege“, ob durch Unterhaltung und Spiel oder Information und Forschung.
Herzstück des eMuseums sind die Archaeostories. Sie sind unsere Interpretation von virtuellen Ausstellungen und fokussieren auf thematisch abgegrenzte Kulturgeschichten rund um die Himmelswege. Diese erzählen sie multimedial, ohne den Bildungsauftrag, den wir hier eher Begleitungsauftrag nennen möchten, aus den Augen zu verlieren: So begegnen z.B. alle 3D-Anwendungen den User*innen zunächst in kuratierter Form, d.h. sie werden fachlich begleitet, um danach selbst weiter entdecken zu können. Das Medium der Archaeostories ist „Storytelling durch Scrollytelling“, das wir perspektivisch mit digitalen Inszenierungen emotional noch besser zugänglich machen wollen – auch das ist unser Konzept: Das eMuseum lebt. In unregelmäßigen Abständen zeigen wir neue Archaeostories oder verknüpfen Dinge mit analogen Aktionen.
Den archäologischen Funden ist normalerweise eine „Sammlung“ zugeordnet, diese haben wir als „Studierraum“ ausgebaut, der mit dem Namen „Dig Deeper“ versehen wurde. Dies soll kein digitaler „Showroom“ mit einer Masse (sinn-)frei im Raum bewegbarer 3D-Objekte oder eine Fotogalerie archäologischer Objekte sein. Vielmehr ist „Dig Deeper“ ein multimediales Archiv und interaktiver Studierraum, der nach den Fundorten gegliedert ist und neben bewusst ausgewählten Objekten auch Ausschnitte der archäologischen Dokumentation, Literatur und medialen Berichterstattung enthält.
Die Abteilung „Freiraum“ ist durch eine Verschmelzung vom „Third-Place“ – Konzept und der digitalen Interpretation von Besucherbetreuung / Museumspädagogik entstanden. Der Freiraum lädt ein zum Eintauchen, zum Sein und Mitmachen, Entdecken, Inspirieren lassen und Teilen. So kann man in unserem Freiraum prähistorisch kochen lernen, über Serious Games eigenes Wissen und Skills mit dem von anderen vergleichen, aber auch archäologische Ausmalbögen herunterladen, seine eigene „Story“ zu archäologischen Objekten schreiben oder sich in unserer Online-Galerie vergnügen.
Die weiteren Abteilungen verknüpfen zudem aktiv das Analoge mit dem Digitalen: Die „Expeditionsplanung“ soll zum einen die eigene Reise in für viele noch unentdecktes Terrain vorbereiten und den unglaublichen kulturellen Reichtum des Bundeslandes Sachsen-Anhalt ins Bewusstsein rufen. Ganz praktisch findet man dort aber auch jegliche Information und weiterführende Links, derer es in Rahmen einer solchen Reisevorbereitung bedarf.
Die „Posterausstellung“ beschreitet einen alternativen Weg der Vermittlung in der Museums- und Ausstellungswelt. Per Mausklick kann eine Posterausstellung zur Himmelscheibe und den Himmelswegen kostenfrei in Druckqualität heruntergeladen werden. Die 19 Poster (in 6 Sprachversionen) können Basis sein für eine eigene kleine Präsentation und sind besonders für Schulen, Vereine und öffentliche Einrichtungen interessant. Ergänzt wird dieser Bereich künftig von einer Augmented reality – Version der Himmelsscheibe, die man mittels QR-Code und App virtuell in den Mittelpunkt seiner eigenen kleinen Ausstellung holen kann.

Das eMuseum Himmelswege ist Teil des GESAMTPROJEKTES
„UNESCO – Memory of the World: Kontextualisiertes Erleben der Himmelsscheibe von Nebra. Schätze der Menschheit im Spannungsfeld zwischen archäologischen Originalschauplätzen und digitaler Welt“

Realisierung:
Landesmuseum für Vorgeschichte (Halle)
Gefördert von der Beauftragten der Bundesrepublik Deutschland für Kultur und Medien (BKM) und dem Land Sachsen-Anhalt.

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Link zum Projekt

https://www.emuseum-himmelswege.de