IM DUNKELN EIN LEUCHTEN – Eine Interaktive Erzählung

Kurze Beschreibung

Was liegt in der Dunkelheit verborgen? Nimm das digitale Licht und begib dich in dieser interaktiven Erzählung auf eine Entdeckungsreise durch die Zeichnungsfolge „Captivity - Gefangenschaft“ des jüdischen Künstlers Fred Uhlman. Beleuchte seine Werke und sein Schicksal zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Das interaktive Webfeature begleitete die Grafik-Ausstellung „Fred Uhlman - ein jüdisches Schicksal“ und war digitaler Beitrag der Staatsgalerie Stuttgart zum deutschlandweiten Festjahr „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“.

Lange Beschreibung

In der Dunkelheit verborgen liegen die Zeichnungen des Künstlers Fred Uhlman. Nur ein Licht leuchtet den Weg, während atmosphärische Musik und Erzählerstimmen die User*innen auf dieser multimedialen Reise begleiten. Die Interaktion des Beleuchtens schärft die Bildbetrachtung und lenkt die Aufmerksamkeit auf die Details der Zeichnungen: Kreuze, Skelette und Stacheldraht. Ein Mädchen mit Ballon, durchwandert ein Schlachtfeld. In unvorstellbaren, teils fantastischen Szenen verarbeitete der Künstler seine persönlichen Ängste und die Schrecken des Zweiten Weltkrieges in der Zeichnungsreihe „Captivity – Gefangenschaft“, welche er nach seiner Flucht aus Deutschland und während seiner Haft in einem britischen Internierungslager schuf. Neben der Zeitgeschichte ist besonders die Biografie des Künstlers sowie die Deportation und das Schicksal seiner in Stuttgart zurückgelassenen Familie Thema dieses Vermittlungsangebots und verschmelzen in einem multimedialen Storytelling. Trotz spielerischer Interaktion begegnet das Digitalfeature diesem wichtigen Teil unserer Geschichte mit dem nötigen Respekt für Künstler, Angehörige und Betroffene. Der explorative Charakter macht das interaktive Webfeature zu einem niedrigschwelligen Digitalangebot für ein anspruchsvolles Thema im Kontext von Demokratiebildung, Antisemitismus und Aufarbeitung der Geschichte. Gleichzeitig schärft die multisensorische Erzählung die Wahrnehmung und triggert eine tiefergehende Auseinandersetzung – mit dem Künstler und dem jüdischen Leben in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus.
Dem Team war es ein großes Anliegen, dieses gesellschaftlich wichtige Thema einem breiten Publikum zugänglich zu machen, auch über die Ausstellung hinaus. In nur knapp drei Monaten wurde erstmalig im Museum in einem interdisziplinären Team ein derartiges Digitalkonzept konzipiert, getestet und umgesetzt. Ein besonderes Merkmal dieses Projektes ist die größtenteils interne Entwicklung, Organisation und Umsetzung sowie die Kooperation mit Studierenden der benachbarten Hochschule für Musik und Darstellende Künste. Neben der respektvollen Vermittlung des Themas wurde viel Wert daraufgelegt, Inhalte, Texte und Sprache möglichst barrierefrei und niedrigschwellig zu konzipieren. Um eine möglichst große Zielgruppe mit vielen Mobilgeräten und ohne zusätzliche Hürden zu erreichen, wurde auch in der Programmierung der Interaktion ein Fokus auf Multiplattform und Formate gelegt. Darüber hinaus wurde das Angebot explizit browserbasiert als Webapp mit optimierter Ladezeit umgesetzt.

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Link zum Projekt

https://uhlman.staatsgalerie.de