Operation Rubikon

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Eine virtuelle Ausstellung, welche eine der erfolgreichsten Spionage-Operationen der Weltgeschichte als Point-and-Click Mini-Adventure vermittelt.

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Operation Rubikon

So gut wie jedes Museumsobjekt erzählt eine Geschichte. Und manche dieser Geschichten sind so geheim, dass sie erst ein halbes Jahrhundert später zum Vorschein kommen.

Das sogenannte Gentlemen’s Agreement und die darauffolgende Operation Rubikon war eine der erfolgreichsten Spionage-Operationen der Weltgeschichte. Über Jahrzehnte hinweg beherrschten die Verschlüsselungsgeräte des schwedischen Ingenieurs Boris Hagelin und dessen Firma Crypto AG den Weltmarkt. Mit ihrem Sitz in der Schweiz galt die Crypto AG als besonders vertrauensvoll und zuverlässig. Jedoch wurden die Verschlüsselungsgeräte in enger Absprache mit den USA und Deutschland in verschiedenen Versionen gefertigt. Als unsicher eingestufte Staaten erhielten abhörbare Maschinen, meistens ohne zu ahnen, dass es möglich war, die verschlüsselten Nachrichten zu brechen.

In der digitalen Ausstellung, welche in einem chaotischem Büro der Nachkriegszeit situiert ist, lässt sich die Geschichte der Operation Rubikon mit all ihren Facetten erforschen. Die Präsentation der Ausstellung versucht nicht, klassische Museumsräume nachzuempfinden, sondern ermöglicht es den Besuchenden, in ein eigenes Universum einzutauchen. Dabei orientiert sich die Anwendung an Point-and-Click Adventures. Passend zu einer geheimen Spionage-Kampagne wird diese Thematik auch in der Umsetzung aufgegriffen: Besuchende müssen sich genau umschauen, um wirklich das gesamte Mysterium aufzudecken. Die dadurch resultierende Immersion, welche mit , weckt das Interesse, sich tiefergehend mit der Kryptologie aus der Zeit des Kalten Kriegs auseinander zu setzen.

Als Kernstück der Ausstellung dient die Chiffriermaschine CX-52 von Boris Hagelin. Gemeinsam mit vielen anderen Chiffriergeräten der Sammlung des Deutschen Museums wurde diese Maschine im Rahmen des eHeritage Forschungsprojekts 3D-Cipher mittels Computertomografie (CT) gescannt und als digitales 3D-Modell aufbereitet. Mithilfe solcher Scan-Daten lässt sich das Innere der Maschinen, also der komplexe mechanische Verschlüsselungsalgorithmus, zerstörungsfrei von allen Seiten untersuchen und virtuell in Einzelteile zerlegen. Bisher stellt das Deutsche Museum die CT-Scandaten auf einer Plattform für Forschungszwecke zur Verfügung.

Die Online-Ausstellung Operation Rubikon dient als Pilotprojekt des Deutschen Museums, um jenseits eines herkömmlichen CT-Viewers die digitalen Objekte zu präsentieren und greifbar zu machen. Neben eigens produzierten Inhalten sind innerhalb der Online-Ausstellung auch weiterführende Inhalte anderer Einrichtungen verlinkt, die mit dem Deutschen Museum kooperieren (z.B. die Simulation der CX-52 Maschine von Dirk Rijmenants).

Operation Rubikon wurde in-house von einem kleinen Team in der Abteilung Deutsches Museum Digital in München mit geringem Budget umgesetzt. Unser besonderer Fokus lag darauf, dass wenige Anforderungen an die Performance des Endgeräts gestellt werden.

Für dieses Ziel wurden die Räumlichkeiten der Anwendung erst in Blender modelliert und gerendert. Die daraus resultierenden Panorama-Aufnahmen wurden daraufhin in 3D Vista weiterverarbeitet. Die relativ komplexe 3D Szene, welche das Auseinandernehmen der CX 52 ermöglicht und die Gitternetzmodelle der CT-Daten beinhaltet, konnte durch diese Umsetzung problemlos integriert werden, da der restliche Raum nicht als Gitternetzmodell gerendert werden muss.
So lässt sich diese hybride Panorama-Anwendung mit zusätzlichen 3D-Inhalten in Echtzeit von vielen Besuchenden niederschwellig nutzen. Die Nutzung ist derzeit lediglich auf Smartphones nur eingeschränk möglich.

Die Online-Ausstellung Operation Rubikon dient als wunderbare Ergänzung eines Besuchs der Ausstellung Bild Schrift Codes im Deutschen Museum, kann aber auch als selbständiger Einblick in die Kryptologie-Geschichte des Kalten Kriegs genutzt werden. Eine englische Version ist ebenfalls in Arbeit, um auch ein internationales Publikum ansprechen zu können.

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Link zum Projekt

https://virtualtour.deutsches-museum.de/operation-rubikon/