Das Projekt der Hamburger Kunsthalle und der Hochschule für Musik und Theater Hamburg ermöglichte es Besucher*innen, das 1923 entstandene Gemälde Weißer Punkt (Komposition 248) von Wassily Kandinsky in einer VR-Umgebung zum Klingen zu bringen. Vom 8. April bis zum 26. Juni 2022 konnten Besucher*innen der Kunsthalle bei SEE, HEAR, PLAY KANDINSKY! mit einer VR-Brille und Controllern in ihren Händen in das Gemälde wie in einen dreidimensionalen Raum »eintauchen«, sich darin bewegen und seine Elemente als Klänge erleben. Ausgewählte Formen des Bildes ließen sich im virtuellen Raum interaktiv mit den Händen greifen, bewegen und in Töne verwandeln. Die Hamburger Kunsthalle erweiterte mit dieser, von der Multimedia-Komponistin Konstantina Orlandatou entwickelten VR-Installation ihr bereits umfangreiches digitales Gesamtangebot und wendet die Virtual Reality-Technik erstmalig zur Vermittlung eines Kunstwerkes an.
Der Maler Kandinsky verstand sich selbst als Synästhetiker. Er meinte Farben hören und Töne sehen zu können und nutzte dies für seine Kunsttheorie, in der er Farben und Formen mit Klängen verband. Diese Verbindung von visueller und akustischer Sphäre trägt das Gemälde Weißer Punkt (Komposition 248) in sich. Die virtuelle Realität erweitert das Erlebnis von Kandinskys Gemälde, macht synästhetische Empfinden erfahrbar und wirkt auf die Wahrnehmung des Originals zurück.
Die VR-Installation war in die Dauerausstellung der Hamburger Kunsthalle integriert.
